Die Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik wurden in diesem Jahr in Kassel ausgetragen und zählten auf nationaler Ebene zum Höhepunkt der laufenden Wettkampfsaison. Auch das Interesse in der Bevölkerung an dieser abwechslungsreichen Sportart erwies sich als sehr groß, denn mit mehr als 15000 Zuschauern war das in der südlichen Innenstadt gelegene Auestadion fast ausverkauft. Entsprechend war die Stimmung ausgezeichnet, auch die für die Jahreszeit untypischen kühlen Temperaturen und mancher Regenschauer änderten daran nichts.

Von der LG Rhein-Wied konnten sich im Vorfeld insgesamt 10 Athleten und Athletinnen für die Titelkämpfe qualifizieren. Darunter der erst 19 jährige Moritz Beinlich. Er stellte eindrucksvoll unter Beweis, nach seinem deutschen Meistertitel im Jugendsektor des vergangenen Jahres, nun auch in der Aktivenklasse der Männer an der nationalen Spitze angekommen zu sein. Im Call Room erwartete ihn eine noch ungewohnt lange Aufenthaltsdauer, die das vorangegangene Aufwärmtraining fast überflüssig gemacht hätte, doch Moritz bewahrte Geduld und qualifizierte sich in 3:48,21 Minuten in seinem Vorlauf über 1500 Meter für das am folgenden Tag ausgetragene Finale. In dieser Endrunde konnte er sich nochmals steigern und nach einem phänomenalen Schlussspurt auf der Zielgeraden das Rennen auf einem hervorragenden 8. Platz in 3:45,87 Minuten beenden. Somit war seine erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft der Männer und Frauen mehr als geglückt. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte aber auch sein Trainer Johannes Kessler, welcher Moritz seit seinem Wechsel 2008 vom TuS Kaisersesch zur LG Rhein-Wied erfolgreich betreut.

Auf seiner „road to Rio“ nutzte Kai Kazmirek die Titelkämpfe als Vorbereitungen auf das am folgenden Wochenende ausgetragene internationale Mehrkampf-Meeting in Ratingen. Im Regen überquerte er beim Hochsprung mit Saisonbestleistung sehr gute 2,10 Meter und sicherte sich mit diesem Resultat einen beachtlichen 5. Rang zwischen den Spezialisten. Auch seinen Vorlauf über 110 Meter Hürden konnte er zufrieden in Saisonbestleistung nach 14,08 Sekunden beenden.

Bei den Titelkämpfen in der Halle hatte die junge Sprinterin Jessica Roos den Zwischenlauf noch knapp verpasst, dies gelang ihr aber jetzt unter freien Himmel. Mit reichlich Gegenwind qualifizierte sich Jessica nach ihrem Vorlauf über 100 Meter in 12,01 Sekunden für die nächste Runde. Hier startete sie gemeinsam mit der späteren Siegerin Tatjana Pinto und erreichte das Ziel nach 12,09 Sekunden. Am folgenden Tag über 200 Meter lief Jessica eine starke Kurve und bog noch gleichauf mit der Spitzengruppe auf die Zielgerade ein, am Ende fehlte allerdings etwas die Kraft. Letztendlich beendete sie Ihren Vorlauf auf dem 6. Rang in einer Zeit von 24,36 Sekunden.

Der noch der U20 angehörende Pascal Kirstges hatte sich ebenfalls über 200 Meter qualifizieren können. Er lief in seinem Vorlauf nach 22,06 Sekunden ins Ziel. Daniel Roos beendete die 400 Meter Hürden nach 54,73 Sekunden.

Am erfolgreichsten aus Sicht der LG Rhein-Wied präsentierte sich die 4x 100 Meter Staffel der Männer in der Besetzung Roger Gurski, Hendrik Reinhard, Pascal Kirstges und Kai Kazmirek, welche in 40,41 Sekunden die Bronzemedaille zwar knapp verpasste, mit dieser Zeit aber ihren eigenen Rheinlandrekord verbessern konnte, welchen sie seit dem vergangenen Jahr mit einer Staffel der LG Sieg (Karl-Heinz Troyke, Andreas Boos, Sascha von Weschpfennig, Stefan Schütz) geteilt hatte.

Mit Chancen auf eine gute Platzierung waren auch die 4x 100 Meter Läuferinnen der Frauen, Sarah Gedemer, Friedericke Matthes, Jessica Roos und Rebekka Kramer, nach Kassel gereist, die dann aber auf Grund eines Wechselfehlers leider disqualifiziert worden sind.

 

Alle Informationen zu diesem Wettkampf finden sie auch unter: http://www.lvrheinland.de/index.php?id=647&wid=11468&start=1466200800

Wir bedanken uns bei Anja Zeitz für den Artikel über diesen Wettkampf.