Seine erste internationale Einzel-Medaille gewann Roger Gurski von der LG Rhein-Wied am Samstag, den 15. Juli 2017 bei den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz (Polen). Am Sonntagabend krönt er seinen Auftritt mit Gold: Die deutsche Staffel gewann das knappe Rennen über 4x100 Meter.

Die Vorläufe über 200 Meter standen bereits am Freitag auf dem Programm. Als Zweitschnellster seines Laufs und mit viertbester Vorlaufzeit insgesamt qualifizierte sich Gurski in 20,88 Sekunden locker für die zweite Runde. Nach einem Tag Pause standen am Samstagnachmittag die Zwischenläufe an. Hier gab es erst im zweiten Anlauf ein Ergebnis: Der Fehlstart eines finnischen Konkurrenten machte einen Neustart nötig. Im Vergleich zum Vorlauf legte Gurski noch etwas an Tempo zu und überquerte die Ziellinie nach 20,71 Sekunden als Dritter.

Beim Finale am Samstagabend kam der gerade Zwanzig gewordene Andernacher gut aus dem Block und sprintete schnell durch die Kurve. Auf der Zielgeraden musste Gurski kämpfen, um sich gegen den Norweger Jonathan Quarcoo auf dem Bronzerang zu behaupten. Die Zeit stoppte für ihn bei 20,70 Sekunden. Nach dem Rennen sagte Gurski: "Ich fühle mich echt schlecht. Nicht, weil ich Dritter wurde, sondern weil ich kaputt bin. Ich wollte einfach eine Medaille und die habe ich. Darüber freue ich mich." Überragender Sieger war Ján Volko, der mit 20,33 Sekunden schneller war als jemals ein Slovake zuvor. Silber ging an den Franzosen Gaultier Dautremer (20,66 sec).

Polen 200m

Roger Gurski mit der Bronzemedaille für Deutschland (Foto: Privat)

Am Sonntag startete Roger dann noch mit der Staffel. Den Vorlauf konnte das deutsche Quartett recht klar für sich entscheiden. Mit 38,91 Sekunden waren Roger Gurski, Kai Köllmann (TSV Bayer 04 Leverkusen), Deniz Almas (VfL Sindelfingen) und Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) Sieger im Lauf und auch die Gesamtschnellsten. Gurski, als Startläufer eingesetzt, gelang der Weg durch die Kurve gut und konnte als Erster übergeben. Zum Finale liefen die Deutschen in leicht veränderter Besetzung auf; statt Almas war nun Philipp Trutenat (TV Wattenscheid 01) an dritter Position. Der erste deutsche Wechsel erfolgte erst nach dem der britischen Konkurrenz, beim dritten Wechsel lagen die Deutschen dann aber klar in Führung. Daniel Hoffmann musste den Vorsprung gegen den starken britischen Schlussläufer verteidigen.

Dies gelang ihm, wenn auch denkbar knapp: Erst das Fotofinish zeigte den knappen Vorsprung Hoffmanns. Die Zeit für die Europameister stoppte bei 39,11 Sekunden, ebenso wie für die Silbermedaillengewinner aus Großbritannien. Bronze ging an Finnland in 39,70 Sekunden. Aus Sicht der LVR endet die U23-EM überaus positiv: Insgesamt drei Medaillen erkämpften die beiden Starter aus dem Rheinland. Nachdem Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) bereits am Freitag Bronze im Siebenkampf gewonnen hatte, und Gurski am Samstag Bronze über 200 Meter, ist die Goldmedaille der krönende Abschluss dieser U23-EM. Eine weitere Chance auf internationale Meriten hat Roger Gurski in diesem Jahr noch: Vergangene Woche wurde er vom DLV als Ersatzmann für die 4x100-Meter-Staffel bei den Weltmeisterschaften in London nominiert.

Alle Informationen zu diesem Wettkampf finden sie auch unter: http://www.lvrheinland.de/index.php?id=647&wid=13016&start=1499896800

Wir bedanken uns bei Anja Zeitz für den Artikel über diesen Wettkampf.