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Sophia Junk wird vom 18. bis 20. März voraussichtlich an der Hallen-WM in Belgrad teilnehmen.

Foto: Iris Hensel


Als Sophia Junk zu Wochenbeginn einen Ausblick auf ihre nächsten Starts warf, nannte sie die Stationen Berlin, Düsseldorf und Leipzig. Seit Freitagabend kann die Sprinterin der LG Rhein-Wied ein weiteres Reiseziel in ihren Kalender eintragen: Belgrad. Vom 18. bis 20. März steigen in der serbischen Hauptstadt die Hallen-Weltmeisterschaften – voraussichtlich mit Sophia Junk, die beim neunten ISTAF Indoor in Berlin die Norm über 60 Meter knackte und gleichzeitig eine persönliche Bestzeit von 7,29 Sekunden aufstellte.
Dass die 22-Jährige im illustren Feld in der Mercedes-Benz-Arena überhaupt dabei sein darf, stand erst sechs Tage vor dem Wettkampf fest. Die deutsche Jahresschnellste stand auf der Nachrückerliste und erhielt vor einer Woche die Anfrage, ob sie in der Hauptstadt laufen möchte. Das „Ja“ zahlte sich aus. „Die Woche mit drei Wettkämpfen war anstrengend, jetzt bin ich froh, dass ich eine Woche lang ,nur‘ trainieren kann“, sagte Junk, der von der Vorbelastung allerdings nichts anzumerken war. Auf Bahn 1 hatte die Rhein-Wiederin im Vorlauf etwas Pech, weil die auf der Nebenbahn laufende Portugiesin Lorène Dorcas Bazolo sie am Arm touchierte. Junk: „Diese leichte Berührung hat meine Beschleunigung gestört. Ich war zunächst einmal schon happy, dass ich mich trotzdem fürs Finale qualifizierte.“
Auch in diesem gehörte ihr Bahn 1. Start und Übergang in den fliegenden Sprint funktionierten diesmal reibungslos. „Der Lauf hat sich super angefühlt“, schilderte Junk ihre eigenen Eindrücke. Wofür es gereicht haben könnte, vermochte sie beim Überqueren der Ziellinie aber nicht einzuschätzen – weder zeit- noch positionsmäßig, weil auf der Außenbahn die Orientierungshilfen fehlen. „Im Ziel hatte ich überhaupt kein Gefühl. Als ich dann auf der Anzeigetafel meine Zeit und meine Platzierung sah, habe ich mich sehr gefreut. Und ich bin auch stolz auf mich, dass ich nach dem Vorlauf noch einmal eine Schippe drauflegen konnte, dass ich das vom Kopf und Körper her geschafft habe. Das ist mir in der Vergangenheit häufig nicht gelungen“, strahlte die Drittplatzierte, die nur hinter der Olympiadritten mit der britischen 4x100-Meter-Staffel Daryll Neita (7,15 Sekunden) und Zaynab Dosso aus Italien (7,28) lag.