Mit nicht weniger als vier ersten Plätzen wurde Marie Zerwes zur „Goldmarie" von Trier.
Foto: Wolfgang Birkenstock
Die Superzahl des Tages für die LG Rhein-Wied bei der Leichtathletik-Rheinlandmeisterschaft der Aktiven und der Jugend U18 in Trier: 21. So viele Titel zuzüglich 23 weitere Silber- und Bronzemedaillen gingen an die Sportler aus Andernach, Koblenz, Neuwied, Oberlahnstein und Waldbreitbach - unangefochtene Spitze im Moselstadion. Besonders deutlich ist die Rhein-Wieder Dominanz weiterhin auf den kurzen Strecken. Über 100 Meter, gewonnen von Jessica Roos (11,96 Sekunden bei spürbarem Gegenwind) und Roger Gurski (10,81 Sekunden), gingen im Bereich der Aktiven alle sechs Medaillen an die LG. Roos gewann vor der zeitgleichen Lena Brunnhübner und Viktoria Müller (12,73). Hinter Gurski folgten im ausschließlich mit Rhein-Wied-Sprintern besetzten Finale Lennert Kolberg (10,88 Sekunden, persönliche Bestleistung) und Hendrik Reinhard (10,92), der sich über 200 Meter auf 21,78 Sekunden steigerte und bei der Siegerehrung neben dem zweitplatzierten Kai Kazmirek (22,04) auf dem Podest stand. Das Zehnkampf-Ass nutzte eine Woche nach Ratingen die Möglichkeit, weitere Wettkampfpraxis auf dem Weg zum WM-Qualifikationsmeeting in Götzis zu sammeln. Vor allem die Wurfleistungen machen Mut. Kazmirek warf den Diskus so weit wie noch nie zuvor (46,46 Meter) und blieb mit 64,12 Metern im Speerwurf nur knapp hinter seinem bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro in 2016 aufgestellten Hausrekord. Auch in der dritten Wurfdisziplin gewann ein Rhein-Wieder mit überzeugender Leistung. Leon Schwöbel stieß die Kugel direkt im ersten Durchgang auf die Siegerweite von 18,71 Meter. Damit erfüllt er die B-Norm für die deutsche Meisterschaft und übernahm Platz fünf in der deutschen Bestenliste. Genauso wenig zu deuteln gab es am 5000-Meter-Sololauf von Moritz Beinlich. Er erreichte das Ziel nach 14:57,28 Minuten und war damit 1:11 Minute schneller als der Zweite. Mittelstreckler Yannick Pütz sicherte sich mit persönlicher Bestleistung von 1:55,46 Minute Gold über die zwei Stadionrunden und Justin Lösch entschied den Stabhochsprung mit 3,10 Metern für sich. In den Entscheidungen der Frauen waren DM-Qualifikationen für die Rhein-Wiederinnen dreimal ein Thema: Viktoria Müller knackte bei ihrem erwarteten Goldsprint über die Hürden in 14,09 Sekunden die B-Norm, Irina Fischbach steigerte sich gegenüber ihrem Lauf von Aschaffenburg vor einer Woche noch einmal auf 1:03,68 Minute, bestätigte ihre Qualifikation für die deutschen U20-Titelkämpfe und findet sich in ihrer Altersklasse auf Rang fünf der deutschen Bestenliste wieder. Genauso wie Fischbach hatte auch die Rhein-Wieder 4x100-Meter-Staffel bereits das DM-Ticket gebucht. In Trier unterboten Viven Ließfeld, Lena Brunnhübner, Jessica Roos und Viktoria Müller bei ihrem Lauf zum Verbandstitel die verlangte Leistung ein weiteres Mal, diesmal in 47,23 Sekunden. Ließfeld (Erste im Hochsprung mit 1,53 Meter) und Lena Brunnhübner (Erste im Weitsprung mit 5,64 Metern) erreichten zudem jeweils noch einen Einzeltitel. In der männlichen Jugend U18 war Robin Franz über 200 Meter (23,22 Sekunden, persönliche Bestleistung) der Beste. Im weiblichen Bereich tat es ihm Lena Kuppert gleich - ebenfalls Gold, ebenfalls Hausrekord (27,28 Sekunden). Mit nicht weniger als vier ersten Plätzen wurde Marie Zerwes zur „Goldmarie" von Trier. Sie sprang mit Stab 2,60 Meter und ohne Stab 1,65 Meter (jeweils persönliche Bestleistung) hoch sowie 4,98 Meter weit. Zudem brachte Zerwes die erfolgreiche 4x100-Meter-Staffel als Rheinlandmeister nach Hause. Vor ihr hatten Lena Kuppert, Marie Böckmann und Marie Brocker ebenfalls zur Zeit von 52,13 Sekunden beigetragen. Ein einsames Rennen an der Spitze erlebte Hannah Stampfl, die ihrer Konkurrenz über 3000 Meter deutlich die Fersen zeigte und überlegen gewann (10:41,47 Sekunden, persönliche Bestleistung). Abseits des Meisterschafts-Treibens nahmen drei Rhein-Wied-Läufer am Wochenende an Meetings in Hannover, Euskirchen und Hilden teil. In der niedersächsischen Landeshauptstadt sicherte sich Lennart Roos in einem starken 400-Meter-Hürden-Feld Platz drei (53,79 Sekunden). Schneller waren nur Luca Hey und Lukas Peter, der Dritte und Zweite der U23-DM von Koblenz aus dem Vorjahr. Roos pulverisierte mit dieser Zeit seine bisherige Bestleistung um über eine Sekunde und kann für mindestens eine deutsche Meisterschaft im Sommer planen: Die U23-Anforderung ist genauso erfüllt wie die B-Norm der Männer. M75-Senior Friedhelm Adorf gewann in Euskirchen die 100 Meter in 14,85 Sekunden und Peter Hertle zeigte bei der Hildener Bahnlaufserie eine Woche nach seinem 3000-Meter-Sieg auch über 5000 Meter seine guten Ausdauerfähigkeiten. Er setzte sich in der Altersklasse M55 in 19:44,46 Minuten durch.
Weitere Ergebnisse von Trier im Überblick: Männer 100 Meter: 4. Florian Raadts 11,25 Sekunden; 5. Reiko van Wees 11,26; Vorlauf: 12. Philipp Schlaus 12,68. 200 Meter: 4. Lennert Kolberg 22,45 Sekunden; 5. Reiko van Wees 22,85; 7. Dustin Reimert 25,10; 8. Philipp Schlaus 27,22. 400 Meter: 3. Eric Kreuter 50,95 Sekunden; 5. Robin Pluymackers 52,55. 5000 Meter: 3. Phil Lembach 16:45,14 Minuten. Stabhochsprung: 2. Dustin Reimert 2,70 Meter. Weitsprung: 3. Justin Lösch 5,43 Meter. Speerwurf: 2. Justin Lösch 44,29 Meter; 6. Dustin Reimert 32,43.