Lena Brunnhübner (links) und Jessica Roos (rechts) landeten in Eisenberg einen Doppelsieg.
Foto: Wolfgang Birkenstock
Landesmeisterschaft in Eisenberg: Medaillenflut fortgesetzt
Nach der Medaillenflut auf Verbandsebene trumpften die Leichtathleten der LG Rhein-Wied auch auf der nächsthöheren Stufe auf. Sechsmal Gold, sechsmal Silber und viermal Bronze gewannen die Aktiven sowie U18-Jugendlichen bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Eisenberg. Genau die Hälfte der Medaillen ging auf das Konto der Sprinter. Die 100 Meter befanden sich fest in Händen der Rhein-Wieder. Bei den Männern erreichten sie zu fünft das Finale, in dem Pascal Kirstges (10,76 Sekunden) und Lennert Kolberg (10,88) bei ordentlichem Rückenwind von 2,3 Metern pro Sekunde das Feld anführten. Auf der halben Stadionrunde (vier Rhein-Wieder unter den Top-Sieben) hatten Kirstges (2., 21,77 Sekunden) und Hendrik Reinhard (3., 21,82) mit dem Mainzer Tilman Jedlitschka einen starken Konkurrenten, der sich Gold sicherte. Ähnlich sah die Erfolgsbilanz der Frauen aus. Hier bescherten Lena Brunnhübner (12,00 Sekunden) und Jessica Roos (12,24) der LG bei leichtem Gegenwind den 100-Meter-Doppelsieg. Anesa Suta freute sich zusältzlich über 200-Meter-Bronze (27,27).
Erfolgreichste Rhein-Wieder des Tages waren Pascal Kirstges und Hendrik Reinhard. Zusätzlich zu seinen beiden Einzelmedaillen lief Kirstges in der siegreichen Sprintstaffel die zweite Kurve. Lennert Kolberg, Hendrik Reinhard, Bronzegewinner über 200 Meter und mit 6,49 Metern neuer Landesmeister im Weitsprung (6,49 Meter), sowie Schlussläufer Florian Raadts distanzierten die Mainzer Konkurrenz und unterboten in 41,07 Sekunden deutlich die A-Norm zur deutschen Meisterschaft in München. Nicht mehr viel fehlt Robin Pluymackers zur geforderten Qualifikationszeit für die U20-DM auf der 800-Meter-Strecke. Er verbesserte als hochstartender Zweiter seine persönliche Bestzeit auf 1:56,81 Minute und ist nur noch elf Hundertstelsekunden von der Norm entfernt. Keine Mühe hatte Leon Schwöbel auf dem Weg zu seinem nächsten Rheinland-Pfalz-Gold mit der Kugel. Er hätte mit jedem seiner gültigen Versuche die Konkurrenz für sich entschieden. Seine Siegesweite betrug schließlich 18,95 Meter. Einen weitere Podestplatz im männlichen Bereich holte Eric Kreuter in 51,94 Sekunden über 400 Meter.
Bei den Frauen zeigte sich Lena Brunnhübner auch im Weitsprung stark. Lediglich die deutliche Siegerin Inna Sydorenko war besser als die 5,84 Meter Brunnhübners. Während sich die Saison in Nordamerika dem Ende nähert, machte Stipendiatin Franziska Decker einen Abstecher in die Heimat und wollte in Eisenberg ebenfalls nicht fehlen. Sie entschied die Kugelstoß-Konkurrenz souverän für sich (12,41 Meter) und gewann mit dem Speer Silber (37,86 Meter). In der U18 ging für die LG lediglich Robin Franz an den Start und belegte Rang drei über 200 Meter in 23,24 Sekunden.
Weitere Ergebnisse:
Männer, 100 Meter, A-Finale: 5. Hendrik Reinhard 10,98 Sekunden; 6. Florian Raadts 11,08; 7. Reiko van Wees 11,24. B-Finale: 2. Daniel Roos 11,38. Im Vorlauf ausgeschieden: Philipp Schlaus 13,08.
200 Meter: 4. Lennert Kolberg 22,15 Sekunden (persönliche Bestzeit); 7. Reiko van Wees 22,97; 13. Philipp Schlaus 27,81.
Kugelstoß: 12. Philipp Schlaus 9,40 Meter.
Frauen, 100 Meter: 5. Anesa Suta 13,33 Sekunden (PB); 6. Kira Roscher 13,38 (PB). 200 Meter: 5. Kira Roscher 27,66 (PB).
Meetings in Wetzlar, Gotha und Hillesheim
Die Crème de la Crème der DLV-Sprintszene traf sich am Wochenende in Wetzlar, wo über 100 Meter sieben der zehn schnellsten Deutschen in diesem Jahr im Finale standen. Darunter befand sich auch Sophia Junk, die nach überstandener Corona-Infektion wieder ihren Rhythmus aufnimmt, dabei allerdings noch Geduld braucht, um wieder an die Zeiten von vorher anknüpfen zu können. An der Lahn lief Junk im A-Finale 11,58 Sekunden, im Vorlauf waren es 11,42. Gina Lückenkemper gewann mit deutscher Jahresbestzeit von 11,04 Sekunden. In starker Verfassung befindet sich Viktoria Müller, die im 100-Meter-Hürden-Finale mit 13,57 Sekunden nur knapp hinter ihrer persönlichen Bestzeit von vor einem Jahr zurückblieb und hinter Monika Zapalska Zweite wurde. Mit ihrer Saisonbestzeit steht die frischgebackene Deutsche Hochschulmeisterin auf Platz neun der DLV-Jahresbestenliste.
300 Kilometer Anreise ins thüringische Gotha am wurden mit einer sehr guten Hürdenzeit bei gutem Wetter belohnt: Markus Paquée lief bei der offenen thüringischen Senioren-Meisterschaft die 110 Meter Hürden bei leichtem Rückenwind in 16,26 Sekunden. „Im gemeinsamen Lauf mit zwei Jugendlichen kam auf jeden Fall so etwas wie eine Konkurrenzsituation auf. Bis zur achten Hürde kam ich auch gut durch das Rennen, erst dann ließen die Kraft und die Schnelligkeit etwas nach, sodass ich Probleme hatte, geschmeidig über die letzten beiden Hürden zu kommen. Dennoch wusste ich schon im Ziel, dass dies eine deutliche Steigerung zu meinem letzten Rennen sein musste", freut sich Paquée, der die deutsche Jahresbestzeit um über sechs Zehntelsekunden verbesserte und seine Ambitionen auf das Erreichen des Finales bei den anstehenden Weltmeisterschaften in drei Wochen untermauerte. Im Speerwurf hatte er sich mehr vorgenommen. Schon der erste Versuch landete nur knapp unter 45 Metern, die beiden nächsten Würfe außerhalb des Sektors. „Ein Ergebnis über 50 Meter wäre auf jeden Fall mein Ziel gewesen", sagte der M45-Athlet, der sich mit 48,15 Metern aus dem vierten Durchgang zufrieden geben musste.
Schöner Erfolg für Moritz Beinlich beim Sparkassen Invitational in Hillesheim, bei dem er über 5000 Meter als bester Deutscher das Ziel erreichte. Der Langstreckenspezialist erreichte in einem spannenden Finish den zweiten Platz hinter dem Niederländer Molajefa Kloprogge. Beinlichs Zeit: 14:44,43 Minuten. Auch Yannick Pütz lieferte ein großartiges Rennen ab, das mit persönlicher Bestzeit von 15:04,78 Minuten auf Rang fünf endete.