Gut nur, dass wir keine Flugreise geplant hatten, denn hier wären mit Sicherheit mehrere Koffer und Taschen an der 20 kg Grenze gescheitert. Schließlich starteten unsere Athleten sogar noch vor der geplanten Abfahrtzeit bestens gelaunt ihre Fahrt gen Norden. War auf dem Weg zur niedersächsischen Hafenstadt Emden das Wetter noch recht wechselhaft, zeigte sich aber schon mit dem Betreten der Fähre die Sonne an einem strahlend blauen Himmel (so ist das halt, wenn Engel reisen!), somit waren mit Erreichen der Insel die ersten kleineren Sonnenbrände schon vorprogrammiert. Weiter ging es in mit der Borkumer Kleinbahn in die Innenstadt. Es folgte ein etwa 15- minütiger Fußweg, spätestens zu diesem Zeitpunkt waren alle sehr dankbar dafür, dass sich doch noch kurzfristig für die Inanspruchnahme eines Koffertransportservices entschieden wurde und einem das Schleppen der schweren Gepäckstücke somit erspart wurde. Vorteilhaft war auch, dass unser Abteilungsleiter Klemens Neuhaus sich schon im Vorfeld über die Wegstrecke informiert hatte und somit alle Jungsportler ihr Ziel, das Gästehaus des TuS Borkum, problemlos erreichten. Dort wurden sie bereits von dem Herbergsvater Herrn Maisch erwartet und freundlich begrüßt. Nach der Zimmerverteilung ging es zum ersten gemeinsamen Abendessen und kurz darauf folgte schon die Übergabe der Fahrräder, welche sich schon bald als unverzichtbar erweisen würden. Der erste Verdacht, die Beleuchtung an den typischen 3- Gang- Rädern würden nicht funktionieren, bestätigte sich nach einer Erläuterung des guten alten Seitenläuferdynamos zum Glück nicht. Auch das integrierte Fahrradschloss bedurfte einiger Erklärung.
Alle Teilnehmer der Ferienfreizeit (Foto: Privat)
In den darauffolgenden Tagen standen nun viele verschiedene Aktivitäten auf dem Programm, neben einigen Trainingseinheiten wurde die Insel ausgiebig zu Fuß und auf zahlreichen Radtouren erkundet, welche bei der rasanten Fahrweise unseres Nachwuchses den Betreuern das ein oder andere graue Haar bescherten. Viel Freude bereitete der Besuch des Kletterparks „Kraxelmaxel“, von dem man, ebenso wie vom alten Borkumer Leuchtturm, einen wunderschönen Blick über die ganze Insel und das Wattenmeer genießen konnte. Der kleine Ort lud zum Eis essen und kleinen Spaziergängen entlang der Promenade ein, von der aus man einen schönen Blick auf die vorgelagerte Seehundbank auskosten konnte. Natürlich durfte auch bei den Mädchen die schon im Vorfeld geplante Shoppingtour nicht fehlen. Das Wetter spielte zum Glück ebenfalls mit und ermöglichte somit den Genuss des ein,- oder anderen Sonnenunterganges über dem Meer. Eine Erfrischung gönnte man sich nicht nur im ortsansässigen Freizeitbad, dem Gezeitenland, sondern überdies auch im „Naturschwimmbad“ Nordsee. Was mag sich wohl der Seehund gedacht haben, welcher aus einigen Metern Entfernung bei 10- 12 Grad Wassertemperatur das Treiben unserer männlichen Jugend im Wasser beobachtete. „Typisch Touristen“, wahrscheinlich.
Im Kletterpark und am Strand (Fotos: Privat)
Am Strand und in luftiger Höhe (Fotos: Privat)
Als Leichtathleten stattete man natürlich auch dem Borkumer Stadion einen Besuch ab. Borkum zählt gerade mal 5266 Einwohner und kann mit Stolz sogar zwei Stadien mit Kunststoffbahnen sein Eigen nennen, etwas, worüber wir Andernacher momentan nur träumen dürfen. Während einer gemeinsamen Trainingseinheit dort, bereiteten sich die Insulaner gerade auf einen anstehenden Wettkampf am darauffolgenden Wochenende auf dem Festland vor. Spontan entschloss man sich zu einem kleinen Staffellauf gegeneinander, hier stand vor allem der Spaß im Vordergrund, denn durch einen größeren Altersunterschied waren die Voraussetzungen nicht wirklich ebenbürtig.
Die freie Zeit wurde meistens gemeinsam auf dem Gelände des Jugendgästehauses verbracht. Das Angebot war groß, ein Fußballplatz, mehrere Tischtennisplätze und ein provisorisches Basketballfeld sorgten für Abwechslung und wer es nach dem vielen Radfahren nicht mehr ganz so sportlich mochte, konnte sich seine Freizeit im Aufenthaltsraum, oder im angegliederten Sportlerheim, dem Cafe Alibi, vertreiben. Letzteres wurde meistens von den Betreuern bevorzugt. Die eigens aus Andernach mitgebrachte Slackline kam auf Grund des mangelnden Baumbestandes auf Borkum leider nicht zum Einsatz. Auch manchen Fernsehabend verbrachte man im Gästehaus, hier wurde nicht nur beim DFB Pokal mitgefiebert, sondern auch die neue Folge von „Germanys next Topmodel“ sehnsüchtig erwartet, überraschender Weise auch von einigen männlichen Teilnehmern. Erfreulich war auch, dass einige unserer Athleten sich am Morgen noch vor dem Frühstück zu einem gemeinsamen Dauerlauf „der Morgensonne entgegen“ verabredeten und somit sportlich in den Tag starteten, allerdings minimierte sich hier die Teilnehmerzeit im Laufe der Woche immer deutlicher. Für das leibliche Wohl wurde vom TuS Borkum mit abwechslungsreichen Mahlzeiten bestens gesorgt. Auch der Tischdienst wurde beschwerdefrei ausgeführt und benötigte man in den ersten Tagen noch 8 Personen zum Säubern der Tische, schaffte man es am Ende immerhin nur zu Dritt. Die Tage vergingen viel zu schnell und schon am Samstag hieß es Abschied nehmen, nach einem letzten gemeinsamen Frühstück erfolgte die Übergabe der Fahrräder, natürlich wurde im Laufe der Woche der ein oder andere Fahrradschlüssel verloren, mit einer Ausnahme (spurlos verschwunden im Sand, vielleicht aber auch im Meer), fanden sich zum Glück aber alle doch noch wieder.
Die "Männer" beim Tischdienst und Emily mit Maskottchen Hugo (Foto: Privat)
Zwar etwas müde, aber zufrieden trat man am Mittag mit Zug, Fähre und Bus den Heimweg zurück nach Andernach an.
Mit dabei waren:
Rapahel Folkerts, Valentin Kestler, Markus Quednow, Amin Driouche, Max Emmert, Leo Emmert, Marvin Karstens, Robin Buchinger, Louis Becker, Simon Emmert, Fabian Luedtke, Laura Spurzem, Alissa Hillen, Paula Zieglowski, Tanja Marlewski, Lea Jonat, Josefine Feiden, Emily Fliegel, Theresa Patscheider, Lina Fliegel, Marie Lüddemann, Carmen Zeitz, Linda Zeitz
Klemens Neuhaus, Raoul Emmert, Sonja Emmert, Eva Heissbach, Jenny Jüngling, Anja Zeitz, Thomas Zeitz
Maskottchen Klemens Mechthild Hugo, Hund Gwin
Wir bedanken uns bei Anja Zeitz für den Artikel über die Ferienfreizeit 2015.