Sophia Junk belegte mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel Platz vier.
Foto: Wolfgang Birkenstock
Die Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom war Sophia Junks bisher größter sportlicher Höhepunkt. Bei ihrer ersten EM-Teilnahme bei den Großen lief die Sprinterin der LG Rhein-Wied die deutsche 4x100-Meter-Staffel auf Position eins an, und brachte sie beim vierten Platz im Finale gut in die Spur.
„Ich bin stolz, wie ich mich in dieser neuen, nicht einfachen Situation behauptet habe“, resümiert Junk ihre Leistung. Beim ersten Wechsel übergab sie den Staffelstab auf Rang zwei liegend. Nur Dina Asher-Smith, die 100-Meter-Europameisterin, die für das Sieger-Quartett aus Großbritannien den Gold-Lauf eröffnete, war schneller. Mit ihrer Trainingspartnerin Lisa Mayer hat Sophia Junk in der Vorbereitung etliche Wechsel trainiert. Aber die an muskulären Problemen leidende und aus Sicherheitsgründen kurzfristig aus der Staffel genommene Mayer konnte nur zusehen. Die erst 19-Jährige Nele Jaworski vom VfL Wolfsburg lief die erste Gerade nach einer sehr flüssigen Übergabe. „Der Wechsel hat beim Warmup und im Vorlauf schon gut funktioniert. Deshalb hatte ich keine Befürchtungen für das Finale“, schildert Junk.
Gina Lückenkemper und Rebekka Haase liefen die deutsche Mannschaft auf Platz fünf ins Ziel. Nach der Disqualifikation der Schweiz standen die vier schnellen DLV-Frauen schließlich auf Rang vier. „Holzmedaille“ möchte man zunächst denken nach dem EM-Sieg vor zwei Jahren. Sophia Junk rückt die Bewertung des Ergebnisses zurecht: „Aus gesundheitlichen Gründen konnten wir durch Lisas Ausfall nicht das schnellste Team auf die Bahn stellen. Das hat uns läuferisch zwei, drei Zehntelsekunden gekostet. Aber wir haben alles gegeben und es fühlt sich nicht so an, als hätten wir eine Medaille verloren, sondern den vierten Platz gewonnen. Mit mir selbst bin ich sehr zufrieden. Es war mir wichtig, dass ich die Staffel auf Position eins gut anschiebe. Das will ich bei Olympia in Paris natürlich auch wieder tun. Ich habe viele tolle Erfahrungen aus Rom mitgenommen“, verfolgt Sophia Junk das Sport-Highlight schlechthin bereits. Kurz nach der deutschen Meisterschaft in Braunschweig erfolgt die Nominierung für die Olympischen Spiele. Das erste positive Feedback durch die Bundestrainer nach der ersten Auswertung der EM-Läufe gibt Junk ein gutes Gefühl.