Sophia Junk zählt zu den Kandidatinnen auf einen Einsatz in der 4x100-Meter-Staffel.
Foto: Wolfgang Birkenstock
Die LG Rhein-Wied wird Teil der Olympischen Spiele in Paris sein: Sophia Junk wurde am Freitag als eine von sechs Kandidatinnen für die 4x100-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nominiert. Die Entscheidung fiel fünf Tage nach Ende des internationalen Qualifikationszeitraums auf Grundlage eines Vorschlags des DLV.
Junk saß nach einer Trainingseinheit gerade auf ihrem Bett, schaute auf ihr Handy und sah die seit der deutschen Meisterschaft in Braunschweig sehnlichst erwartete E-Mail mit der Nominierungsbestätigung, die ihre Träume von einer Teilnahme an der größten Sportveranstaltung der Welt wahr werden ließ. Wie reagiert eine Sportlerin, die über viele Jahre hinweg auf dieses Ziel hingearbeitet und auf diesem Weg viele Hürden genommen hat. „Es war nicht so, dass ich ganz aufgeregt durch die Wohnung gerannt bin. Viel mehr bin ich ruhig emotional zehn Minuten lang sitzen geblieben und habe die Nominierung genossen“, schildert Junk. Dann wurde das Umfeld in Kenntnis gesetzt. Ihr Lebenspartner erfuhr als Erster. „Noch fühlt sich der Gedanke surreal an, und das wird sich glaube ich auch erst ändern, wenn ich in Paris bin.“
150 bis 200 Glückwunsch-Nachrichten seien inzwischen bei der 25-Jährigen eingegangen. Freunde, Familie und Leichtathletik-Freunde würdigen die Leistung der Sprinterin, mit denen sie sich die Olympia-Teilnahme verdient hat. Nach einer schwierigen Wintersaison pulverisierte sie zuletzt ihre persönliche Bestleistung und lieferte konstant schnelle Zeiten ab. Dass Junk auch mit der Drucksituation auf großer internationaler Bühne umgehen kann, bewies sie bei der Europameisterschaft in Rom, wo sie die deutsche Staffel anlief. Schon als junge Leichtathletin hat Junk Olympia regelmäßig im TV verfolgt – vor allem natürlich die Sprintszene. „Ich habe mit 2012 einmal gesagt, dass es schon geil wäre, dort auch einmal dabei zu sein“, erinnert sie sich. Jetzt ist sie es.