Der LG Rhein-Wied muss vor der Zukunft nicht bange sein. In seinem Nachwuchs hat der Leichtathletik-Zusammenschluss aus Andernach, Koblenz, Neuwied, Oberlahnstein und Waldbreitbach ein großes Repertoire an vielversprechenden Talenten. Vor allem die beiden U16-Jahrgänge 2008 und 2009 sind nicht nur zahlenmäßig, sondern auch qualitativ hochkarätig besetzt.

NSeibel

Noah Seibel (Dritter von rechts) ist der neue Deutsche Meister im M14-Neunkampf.

Aus diesem Bereich hat sich am Freitag und Samstag eine Zukunftshoffnung nationale Meriten verdient: Noah Seibel gewann bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft in Hannover nach zwei spannenden Wettkampftagen Gold im Neunkampf der Altersklasse M14. Mit seinem Ergebnis von 5087 Punkten pulverisierte Seibel zugleich den Rheinlandrekord von Dominik Willrich aus dem Jahr 2016 um knapp 200 Zähler. „Ich wusste, dass es möglich ist, eine Medaille zu gewinnen, weil ich mir natürlich auch die Punkte von mir und den anderen Teilnehmern in der Bestenliste angeschaut hatte“, schildert der Wassenacher. Der Gedanke an Gold spukte zum ersten Mal nach dem Kugelstoß in seinem Kopf herum. Durch eine persönliche Bestleistung von 13,51 Metern schob sich Seibel dicht an den Führenden heran. Wichtig auf dem Weg zum Titel waren neben dem Kugelstoß auch der Stabhochsprung (3,50 Meter) und Speerwurf (42,59 Meter) mit Hausrekorden. „Als ich nach dem Speerwurf in Führung lag, wusste ich, dass ich die Goldmedaille gewinnen kann, wenn ich die abschließenden 1000 Meter so schnell laufe wie ich kann“, witterte Seibel im Anschluss an die achte Disziplin seine große Chance. Nach 3:08,02 Minuten blieb die Uhr stehen – Platz eins mit 41 Punkten Vorsprung auf Patrick Hüsken von der LG Brillux Münster.

Dabei war Seibels Training vor dem Wettkampf aufgrund von wiederholten Verletzungen ziemlich kompliziert. „In der vergangenen Woche wusste ich noch nicht einmal, ob ich überhaupt teilnehmen kann. Ich habe mit meinen Trainern versucht, mich in den Wochen, in denen ich nicht verletzt war, mit fünf bis sieben Einheiten so fit wie möglich zu bekommen. Jetzt, da die deutschen Meisterschaften vorbei sind und ich Gold gewonnen habe, bin ich motivierter denn je zuvor“, blickt der frischgebackene Titelträger voraus. Ausruhen gilt nicht. Seibel: „Für mich beginnt sofort die Mission Titelverteidigung..“

Neben dem Einzel-Coup gewannen die beiden Rhein-Wieder U16-Mannschaften jeweils Bronze. In der Addition brachten die Ergebnisse von Seibel, Samuel Plenert Fabing (Platz 26 in der M14, 4493 Punkte) und Samuel Lehnart (Platz 20 in der M15, 4710) im männlichen Bereich sowie Amelie Schmitt (Platz 11 in der W15, 3541), Lotta Götz (Platz 15 in der W15, 3512) und Leonie Böckmann (Platz 16 in der W15, 3501) bei den Mädchen jeweils Rang drei ein. Die intensive Arbeit der Trainer Anke Jüssen, Tamina Zinn, Oliver Götz, Achim Bersch, Holger Klein, Gregor Horwedel und Michael Seibel mit ihren Talenten zahlt sich aus. „Diese tollen Ergebnisse von Hannover sind kein Selbstläufer. Wir befinden uns mit unseren Athleten auf einer Reise, die in Hannover und auch bei der deutschen Team-Meisterschaft Jugend in Berlin noch nicht endet“, ist Achim Bersch gespannt, wohin der weitere Weg die jungen Läufer, Werfer und Springer führt.

Ein weiteres starkes Einzelergebnis erreichte Vivien Ließfeld mit Rang sieben (4680 Punkte) in der weiblichen U20. Im Männer-Zehnkampf trat Hendrik Reinhard zu den 400 Metern nicht mehr an.

Die Ergebnisse im Einzelnen

M14, Neunkampf: 1. Noah Seibel 5087 Punkte, 26. Samuel Plenert Fabing 4493.

M15, Neunkampf: 20. Samuel Lehnart 4710 Punkte.

Männliche U16 Team, Neunkampf: 3. LG Rhein-Wied (Seibel, Plenert Fabing, Lehnart) 14290 Punkte.

W15, Siebenkampf: 11. Amelie Schmitt 3541 Punkte, 15. Lotta Götz 3512, 16. Leonie Böckmann 3501, 20. Lena Eichhorn 3409.

W14, Siebenkampf: 20. Eva-Fabienne Stein 3333 Punkte.

Weibliche U16 Team, Siebenkampf: 3. LG Rhein-Wied (Schmitt, Götz, Böckmann) 10554 Punkte.

Weibliche U20, Siebenkampf: 7. Vivien Ließfeld 4680 Punkte.